Kommentar |
Als eine „Angewandte Epidemiologie" wird die Sozialepidemiologie behandelt. Diese untersucht, wie gesundheitliche Belastungen (Risiken) und Ressourcen, Gesundheitsstatus und gesundheitsbezogenes Handeln von Individuen und sozialen Gruppen in Bedingungen der Lebensverhältnisse eingebunden sind. Anhand ausgewählter sozialer Gruppen und Themen werden (sozialepidemiologische) Zusammenhänge zwischen Lebensbedingungen, sozialer Umwelt und Gesundheit erarbeitet, welche die Befunde gesundheitlicher Ungleichheit a) beschreiben, b) erklären und c) werden Möglichkeiten der Reduktion gesundheitlicher Ungleichheit mittels von Interventionen geprüft, wie sie in Deutschland z.B. die Interventionen der Krankenkassen im Rahmen des § 20 SGB V enthalten sollen: „Die Krankenkasse soll in der Satzung Leistungen zur primären Prävention vorsehen (...). Leistungen zur Primärprävention sollen den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern und insbesondere einen Beitrag zur Verminderung sozial bedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen erbringen."
Typische von der Sozialepidemiologie untersuchte Gruppen sind: Gruppen mit niedrigem sozioökonomischem Status (SES), Arbeitende, Arbeitslose, Migranten, Junge und Ältere etc.
|