Kommentar |
Neubrandenburgs Verknüpfungen zur Kolonialzeit haben Neubrandenburger Schüler*innen aus der Oststadt 2017-18 unter der Anleitung von B. Bülow und C. Jaiser nachgespürt. Die Spurensuche führte die Schüler*innengruppe ins Regionalmuseum, wo eine Sammlung von Alltagsgegenständen, Schmuckstücken und Fotografien aus dem polynesischen Inselstaat Samoa aufbewahrt wird, aus dem Nachlass des Exil-Neubrandenburgers: Dr. Bernhard Funk (1844-1911). Der Arzt war im 19. Jahrhundert auf die einstige deutsche Kolonie im Pazifischen Ozean ausgewandert. Funk verkaufte dem damals noch jungen Museum 1894 Teile seiner Sammlung und schenkte ihm 1902 weitere Bestände. Die jungen Menschen setzten sich mithilfe des Mediums Film mit der kolonialen Geschichte ihrer Stadt auseinander und drehten vier Kurzfilme über das Projekt, die im Internet veröffentlichen wurden. Behandelt wurden neben der Biografie des Bernhard Funk historisch-politische Bildungsinhalte der NS-Zeit sowie Erscheinungsformen des Rassismus und Produkte aus einstigen Kolonialreichen in heutigen Zeiten. Somit wurden auch Fragen der Nachhaltigkeit und „Fair Trade“ behandelt. Im Rahmen des Workshops werden sowohl die Inhalte des Projekts nachvollzogen, als auch die didaktischen Möglichkeiten einer reflexiven Auseinandersetzung mit Postkolonialismus in MSE ausgelotet.
Referentinnen: Dr. Constanze Jaiser und Bianka Bülow; zeitlupe | Stadt.Geschichte & Erinnerung / RAA Pädagogische Werkstatt Mecklenburg-Vorpommern e.V. |