Kommentar |
Krisen beziehungsweise krisenhafte Situationen hat schon fast jeder mal erlebt: eine Trennung von einem geliebten Menschen, der Verlust eines Arbeits- oder Studienplatzes oder finanzielle Schwierigkeiten. Zu den unausgesprochenen und vorgeblich unsichtbaren Krisen gehört Gewalt in der Familie oder in der Partnerschaft. Nüchtern gesagt häusliche Gewalt. Die Tabuisierung von Partnerschaftsgewalt lässt die Gesellschaft glauben, dass es so gut wie nie passiert oder nur von besonders „kranken“ Menschen getan wird. Dabei ist häusliche Gewalt längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Im Jahr 2017 sind in Deutschland 147 Frauen von ihrem aktuellen oder ehemaligen Lebenspartner getötet worden. Ungefähr 68.000 Frauen wurden Opfer einfacher Körperverletzung und circa 11.000 Frauen erlebten schwere Körperverletzung. All das passierte den weiblichen Betroffenen von jemandem, der sie vermeintlich liebt und mit dem sie ein Zuhause teilen, das keinerlei Sicherheit bietet. In dieser Veranstaltung sollen nicht nur die Grundlagen von häuslicher Gewalt vermittelt werden, sondern auch die besonderen Bedingungen von Beratung im Kontext einer Krise. Dabei wird der Nutzen und die Verwendung von Gefährdungsinstrumenten aufgezeigt und wie sie sinnhaft in eine Beratung einfließen können, um zeitnah Lösungen für den Schutz und die Sicherheit der Betroffenen zu erreichen. |