Kommentar |
Mit der zunehmenden Durchdringung aller Lebensbereiche mit digitalen Medien hat sich auch deren Stellenwert im Alltag von Kindern und Jugendlichen deutlich erhöht. Parallel dazu fand eine Intensivierung und Ausdifferenzierung der Debatten um einen angemessenen, kritischen und produktiven Umgang mit den neuen Medien- und Kommunikationstechnologien statt; eine ‚Kulturtechnik‘ die scheinbar immer wichtiger, aber nur selten in schulischen Kontexten adäquat vermittelt wird. So sind in den letzten Jahren die Fragen nach den Auswirkungen des steigenden Medienkonsums auf die Sozialisationsprozesse von Kindern und Jugendlichen, den Anforderungen des Jugendmedienschutzes im digitalen Zeitalter oder dem Einsatz von Medientechnologien in Erziehungs- und Bildungskontexten verstärkt in den gesellschaftlichen Diskurs gerückt. Verwiesen sei dabei u.a. auf die aktuellen Debatten um den Einfluss von ‚Lootboxen‘ in Videospielen, die Kontroversen um die Einführung von Tablets in Kindergärten oder die Warnungen vor den Risiken für Kinder durch die Nutzung den Sprachassistenten ‚Alexa‘. Ziel des Seminars ist es daher, einen Überblick über die zentralen Konzepte und Themen der Medienpädagogik bzw. der media literacy education zu geben, die gegenwärtigen Medienentwicklungen und Kommunikationspraktiken gemeinsam zu reflektieren und die Möglichkeiten der aktiven Medienarbeit an ausgewählten Beispielen zu verdeutlichen. Neben den langjährigen Auseinandersetzungen und Forschungen zu medialen Gewaltdarstellungen, subtilen Werbewirkungen und potenziellen Suchtgefahren stehen im Rahmen des Seminars vor allem die kreativen Potenziale, speziellen Merkmale und problematischen Aspekte der von Kindern und Jugendlichen besonders häufig genutzten Medienangebote im Fokus. Darunter u.a. Smartphone-/Konsolenspiele (Candy Crush, Minecraft, Fortnite usw.) und Foto-/Videoplattformen (YouTube, Twitch, Instagram usw.). |